Camp Century, auch als Project Iceworm bekannt, war ein geheimes Projekt der US-Armee während des Kalten Krieges in Grönland. Das Camp wurde in den Jahren 1959 bis 1966 errichtet und sollte als eine unterirdische mobile Abschussbasis für nukleare Raketen dienen.
Das Camp befand sich etwa 240 Kilometer östlich von Thule Air Base, einer US-Luftwaffenbasis im Nordwesten Grönlands. Dort wurde eine weitläufige unterirdische Stadt gebaut, bestehend aus 21 Kilometern Tunneln, Laboren, Unterkünften, Küchen, einem Krankenhaus und einer eigenen Atomanlage. Das gesamte Camp war mit einem 5 Meter dicken Eisboden bedeckt, wodurch es für Satellitenaufnahmen unsichtbar war.
Die Idee hinter Camp Century war es, die sowjetische Union durch die Bedrohung eines Überraschungsangriffs abzuschrecken. Die Absicht war, dass die nuklearen Raketen jederzeit startklar waren und im Falle eines Konflikts in die Sowjetunion abgefeuert werden konnten.
Das Projekt wurde jedoch nie vollständig umgesetzt und im Jahr 1966 aufgegeben. Die primären Gründe dafür waren technische Schwierigkeiten beim Bau der Tunnel, Umweltbedenken und diplomatische Probleme mit der dänischen Regierung, da Grönland zu diesem Zeitpunkt eine dänische Kolonie war.
Nach der Aufgabe des Projekts wurden die meisten Strukturen im Camp zurückgelassen. Da das Eis in der Region immer weiter schmilzt, besteht die Sorge, dass Umweltgefahren entstehen könnten, da das Camp radioaktive Materialien und andere gefährliche Chemikalien enthält. Es werden daher verschiedene Pläne diskutiert, um die Überreste des Camps zu entfernen und die Umwelt zu schützen.
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